Naturheilverfahren

Viele leichtere Erkrankungen und sogenannte “Befindlichkeitsstörungen” benötigen keine stark wirkenden Medikamente oder einschneidende Therapien, sondern lassen sich mit relativ einfachen und nebenwirkungsarmen Behandlungsmethoden angehen. Unter dem Begriff “Naturheilverfahren” sind verschiedene Behandlungsmethoden zusammengefasst, die man wiederum in einzelne Gruppen einteilen kann.

Die wichtigsten Behandlungsmethoden sind:

  • die Phytotherapie
  • die Homöopathie – Behandlung mit Wirkstoffen, die extrem niedrig dosiert und nach bestimmten Prinzipien ausgewählt werden
  • die Bewegungstherapie – Behandlung durch sportliche Betätigung im weitesten Sinne
  • die Eigenblutbehandlung
  • die Akupunktur – (traditionelle chinesische Heilmethode) zur Behandlung von akuten und chronischen Schmerzen wie z. B. Migräne, Gelenk- Kopf- und Rückenschmerzen, “Tennisarm”, Schiefhals, aber auch bei funktionellen Störungen wie z.B. Reizmagen und -darm, Schwindel, Tinnitus, Menstruationsbeschwerden. Zum Einsatz kommt dabei sowohl die Körper als auch die Ohrakupunktur.
  • die Ordnungstherapie – bei der es um Allgemeinmaßnahmen geht, die “ordnend” in das Leben und den Tagesablauf des Patienten eingreifen (diätetische Maßnahmen, Entspannungsmethoden u.ä.)
  • die Neuraltherapie

Die Phytotherapie

Unter Phytotherapie versteht man die Behandlung von Krankheiten durch pflanzliche Wirkstoffe in verschiedenen Zubereitungsformen: Tees, Tinkturen, Salben, Tabletten, Inhalationslösungen u.ä.
Im allgemeinen wirken diese Mittel schwächer als “normale” Medikamente, wobei auch pflanzlichen Medikamente Nebenwirkungen oder Unverträglichkeiten hervorrufen können.
(Hautreaktionen bei Einnahme von Johanniskraut und Sonnenlichtexposition, giftige Wirkung des Fingerhuts bei Überdosierung usw.) Für viele Erkrankungen sind pflanzliche Mittel durchaus geeignet und wegen der geringeren Nebenwirkungsrate zu bevorzugen.

Die Eigenblutbehandlung

Die Eigenblutbehandlung ist eine bewährte naturheilkundliche Behandlung, die das körpereigene Immunsystem beeinflusst und unterstützt. Sie wird bevorzugt eingesetzt bei chronischen Hautproblemen (v.a. Ekzemen und allergischen Hauterkrankungen) sowie bei verschiedenen chronisch-wiederkehrenden Infekten.

Dem Patienten werden 2-5 ml Blut aus der Armvene entnommen, mit speziell für ihn ausgewählten homöopathischen Medikamenten gemischt und gleich anschließend in den Gesäßmuskel gespritzt. Die Behandlung wird anfangs 3mal pro Woche, später 2 bzw. 1mal wöchentlich durchgeführt und dauert meist mehrere Wochen.

Die Neuraltherapie

In der Neuraltherapie werden Injektionen mit Lokalanästhetika zu therapeutischen Zwecken eingesetzt. Diese Injektionen wirken auf regionale und überregionale Regelkreise. Die pharmakologische Wirkung der Lokalanästhetika auf das Gewebe ist bei dieser Therapie von zweitrangiger Bedeutung. Maßgeblich für den Erfolg sind der korrekte Applikationsort und die richtige Reizqualität. Die Neuraltherapie ist eine Regulations- und Umstimmungstherapie und damit besonders geeignet für die Behandlung einer großen Anzahl funktioneller Störungen.

Bei sorgfältiger Ausführung ist die Neuraltherapie risikoarm. Um die Neuraltherapie korrekt durchführen zu können bedarf es einer fundierten Ausbildung.