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Informationen für Patientinnen und Patienten

Unter diesem Link können Sie sich wertvolle und wissenschaftliche fundierte Patienteninformationen der allgemeinmedizinischen Fachgesellschaft DEGAM ansehen, herunterladen und ggf. ausdrucken.

Patienteninformationen der DEGAM

Für Patienten die Marcumar® zur Blutverdünnung einnehmen, ist das Vitamin K in den Nahrungsmitteln besonders wichtig, da es den Quick-Wert (bzw. INR-Wert) beeinflußt. Viel Vitamin K lässt den Quick-Wert steigen (INR fällt). Wenig Vitamin K lässt den Quick-Wert sinken (INR steigt).

EMPFEHLUNG: Gleichmäßig von allem essen wie gewohnt, dann ist der Quick-Wert am besten einzustellen! WARNUNG: Keine Wechsel auf einseitige Ernährung zwischen Nahrungsmitteln die besonders viel oder besonders wenig Vitamin K enthalten, da dann der Quick schwankt.

Vitamin K-Gehalt von Nahrungsmitteln

VITAMIN K in Nahrungsmitteln: Hoch ist der Vitamin – K – Gehalt, bei 0,1 bis 0,3 mg / 100 g oder mehr. Beispiel: Alle Kohlarten, Blumenkohl, Sojabohnen (auch Keimlinge), Bohnen, Spinat, Schweinefleisch, fettes Rindfleisch. Alle Innereien, im besonderen Leber und Niere von Schwein und Rind.

Mittel ist der Vitamin-K-Gehalt, wenn er bei 0,01 bis 0,1 mg / 100 g liegt. Beispiel: Kartoffeln, Weizenvollkornprodukte, Weizenkeime und Weizenkeimöl, Erdbeeren, Erbsen, Eigelb.

Niedrig ist der Vitamin-K-Gehalt, wenn er max. bei 0,01 mg / 100 g liegt. Beispiel: Karotten, Mais, Korn, Pilze, Milch.

100 g enthalten (Frisch – / Rohzustand) Vitamin K (mg)
Blumenkohl 3,0
Spinat 3,0
Rosenkohl 1,0
Tomaten (grün) 0,8
Schweineleber 0,6
Sonnenblumenöl 0,5
Kohl (grüne Blätter) 0,4
Tomaten (reif) 0,4
Erbsen ( grün, jung) 0,3
Bohnen (grün, jung) 0,29
Muskelfleisch (Rind, Schwein) 0,2
Rindsleber 0,2
Sojabohnen 0,18
Kalbsleber 0,15
Spargel 0,11
Erdbeeren 0,1
Hagebutten 0,1
Leber (Dorsch, Kabeljau) 0,1
Kartoffeln 0,08
Hafer (Korn) 0,07
Weizen (Kleie) 0,07
Maiskeimöl 0,05
Weizen (Keime) 0,035
Weizen (Korn) 0,03
Honig 0,025
Vollei (pro Ei) 0,02
Karotten 0,01
Mais (Korn) 0,01
Pilze 0,01
Kuhmilch 0.002

Sollten Sie zu dem Teil unserer Bevölkerung gehören, der an Laktoseunverträglichkeit leidet, also Probleme mit der Verdauung von Milchzucker (Laktose) hat, ist eine Information über den Laktosegehalt von Milch und Milchprodukten für Sie wichtig.

Laktosegehalt von Milch und Milchprodukten

Milch/(100g)/(pro Portion)
Kuhmilch / 4,8g / 9,6g (200g)
Schaf- u. Ziegenmilch /4,7g /9,4g (200g)

Milchprodukte div./(100g)/(pro Portion)
Buttermilch / 4,0g / 8,0g (200g)
Dickmilch / 4,0g / 8,0g “
Joghurt / 4,0g / 6,0g (150g)
Kondensmilch 4% / 13,3g / 1,0g (7,5g)
Kondensmilch 10% / 12,0g / 0,9g (7,5g)
Molke / 4,7g / 9,4g (200g)
Sahne, süß 30% / 3,3g / 1,0g (30g)
Saure Sahne 10% / 3,6g / 1,1g (30g)
Schmand 24% / 3,3g / 1,0g (30g)
Crème fraîche 40% / 2,6g / 0,8g (30g)
Vollmilchpulver / 55,5g / 11,1g (20g)
Magermilchpulver / 74,0g / 14,8g (20g)

Käse – laktosefrei:
Edamer
Gouda
Kochkäse
Sauermilchkäse (Harzer, Mainzer, Handkäse)
Schafskäse (echter)
Ziegenkäse (echter)

Laktosegehalt unter 1g / 100g Käse:
Bad Aiblinger Rahmkäse
Brie
Butterkäse
Camembert
Chester
Edelpilzkäse
Emmentaler
Esrom
Havarti
Jerome
Limburger
Mozzarella
Münsterkäse
Parmesan
Raclettekäse
Räucherkäse
Romadur
Sandwich-Käsepastete
Weinkäse
Weißlacker
Bei Schmelzkäse richtet sich der Laktosegehalt nach der verwendeten Käsesorte (0-1g).

Laktosegehalt über 1g / 100g Käse:
Frischkäse (Mager-, Rahm-, Doppelrahm-)
Hüttenkäse
Schichtkäse
Speisequark aller Fettstufen

Laktase-Präparate (Apotheke):
z.B.
Lactrase 100St. € 13,75
Laluc 100St. € 17,10

Was soll man Reisenden empfehlen? Gerade in den letzten Monaten wurden wiederholt über akute Todesfälle nach einer längeren Flugreise berichtet. Ursache eines solchen fatalen Ereignisses sind häufig spontane tiefe Beinvenenthrombosen mit nachfolgender ausgeprägter Lungenembolie, auch Economy-Class-Syndrom genannt.

Doch wer ist besonderes gefährdet und was ist prophylaktisch zu empfehlen? Die Reisethrombose ist allgemein als Economy-Class-Syndrom bekannt. Es sind jedoch nicht nur Flugreisende gefährdet. Auch wenn in den Medien vorrangig über Personen berichtet wird, die nach einer längeren Flugreise in der Economy-Class eine solche Komplikation entwickelt haben, besteht ein ähnliches Risiko bei jeder langen Auto- oder Eisenbahnfahrt mit entsprechender Zwangshaltung der Beine.

Welche Mechanismen liegen einer Reisethrombose zugrunde? Entscheidend dürfte die Behinderung des venösen Blutflusses durch die abgewinkelten Beine in beengter Körperhaltung sein. Das wird in der räumlichen Enge durch flachere Atmung mit vermindertem einatmungsgefördertem Rückfluss des venösen Blutes noch verstärkt. Dazu kommt die extrem trockene Luft in Flugzeugen, die den Flüssigkeitsbedarf erhöht.

Was können Sie tun, um die Gefahr einer Thrombose herabzusetzen? Zunächst einmal sollte man während eines längeren Fluges oder einer längeren Bahnfahrt öfters aufstehen und umhergehen, bei einer Autofahrt entsprechend Pausen machen. Wichtig ist auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, da ein Flüssigkeitsverlust durch die extrem trockene Luft der Klimaanlage die Thromboseentstehung begünstigt. Der Flüssigkeitshaushalt sollte jedoch nicht durch alkoholische Getränke aufgefüllt werden, da diese eine verstärkt entwässernd wirken und sogar eine negative Flüssigkeitsbilanz bedingen können. Auch Nikotin scheint eine ungünstige Rolle zu spielen.

Wann sollten Sie eine medikamentöse Thromboseprophylaxe mit einem Heparin-Präparat durchführen? Eine solche Thromboseprophylaxe ist immer dann sinnvoll, wenn bestimmte Risikokonstellationen gegeben sind. Dazu gehören beispielsweise herzgeschwächte Menschen unter einer entwässernden Therapie. Gleiches gilt für Sie, wenn bei Ihnen bereits eine Beinvenenthrombose oder eine Lungenembolie abgelaufen ist. Aber auch dann, wenn eine angeborene erhöhte Gerinnungsneigung bekannt ist, empfiehlt sich eine solche Vorgehensweise. Haben Sie solch ein Risiko, ist außerdem, neben der regelmäßigen Aktivierung der Muskelpumpe durch Beinbewegungen, auch das Tragen von Kompressionsstrümpfen zu empfehlen.

Wie viele Heparinspritzen sind notwendig? Aus Gründen der Praktikabilität empfiehlt sich grundsätzlich die Gabe eines sog. niedermolekularen Heparins unter die Haut, das nur einmal täglich gespritzt werden muss. Die erste Injektion sollte ein paar Stunden vor Beginn der Reise erfolgen, eine zweite Injektion 24 Stunden später. Bei sehr langen, über 24 Stunden anhaltenden Flugreisen empfiehlt sich eine dritte Injektion nach 72 Stunden.

Starker Flüssigkeitsverlust kann bei Durchfallerkrankungen gefährlich werden.

Die Farbe des Urins kann Hinweise geben: Dunkler Urin bedeutet meist Flüssigkeitsmangel. Bei mehr als 6-12 Stunden ohne Wasserlassen sollte unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Kinder sind besonders gefährdet.

Flüssigkeitsersatz

Im Notfall kann eine sogenannte Rehydratationslösung selbst hergestellt werden. Dabei ist der richtige Anteil von Salz und Zucker wichtig:

Gekochtes und abgekühltes Wasser oder Mineralwasser ohne Kohlensäure: 1Liter. Zucker oder Traubenzucker: 8 Teelöffel. Kochsalz: 1 gestrichener Teelöffel. Nur wenn vorhanden: Backpulver (Natriumbikarbonat): ¾ Teelöffel Orangensaft oder anderen Obstsaft (Kaliumspender) hinzufügen

Eine andere Möglichkeit ist die Reiswasserlösung:

1.Reis abkochen
2.Kochwasser abgießen und verwenden
3.Fertige Lösung: 1 Liter Reiswasser + 1 gestrichener Teelöffel Salz

Je 10 kg Körpergewicht sind 1 bis 2 Liter der so hergestellten Lösungen in 24 Stunden zu verabreichen, notfalls löffelweise.

Ernährung

Empfohlene Lebensmittel, solange die Beschwerden andauern, sind
Zwieback, Karotten, Äpfel, Bananen, Reis, Vollkornnudeln (ballaststoffreich).
Wenn der Appetit zurückkehrt ist alles erlaubt, was schmeckt.

Vorbeugung

Der beste Schutz ist die Vorsicht beim Genuss von Lebensmitteln in warmen Ländern. Frisches Obst, Eis vom Straßenstand, Eiswürfel im Erfrischungsgetränk sollten gemieden werden. Möglichst alles kochen oder schälen. Wenn dies nicht möglich ist, lieber die Finger davon lassen!

Medikamente

Ist eine kurzfristiges “Blockieren” der Durchfälle notwendig (z.B. auf Bus- oder Flugreisen) können Personen über 12 Jahre Loperamid (Imodium® und andere) einnehmen,welches auch als Kautabletten und Lingual-Tabletten (zergeht im Mund) erhältlich ist. Bei leichteren Erkrankungen können gerbstoffhaltige pflanzliche Zubereitungen helfen: schwarzer oder grüner Tee, Heidelbeeren, Hamamelisblätter und -rinde, Eichenrinde außerdem Sacharomyces boulardi (Bierhefe), die als Kapseln erhältlich ist.

Mit Kräutertees lassen sich die unangenehmen Beschwerden von Erkältungskrankheiten wie Fieber, Muskel- und Gliederschmerzen, Kopfschmerzen und Mattigkeit zwar nicht völlig stoppen, wohl aber lindern. Je nach Art der Beschwerden können Sie sich einen individuellen Kräutertee in der Apotheke mischen lassen.

Lindenblüten und Holunderblüten stoppen den Hustenreiz und wirken schweißtreibend.

Thymian ist krampflösend und hemmt das Bakterienwachstum. Lunge und Bronchien werden dadurch besonders gut angesprochen. Nützt vor allem bei Schleimhautentzündungen im Rachenbereich.

Anis und Fenchel wirken auswurfsfördernd bei Husten und entblähend im Magen-Darm-Bereich.

Pfefferminze erweitert die Bronchien und fördert ebenfalls das Abhusten von Schleim.

Probieren Sie doch einmal folgende Teezubereitung bestehend aus:
30g Holunderblüten, 20g Thymian, 20g Kamille, 20g Fenchel. Sie hilft gegen die typischen Erkältungsbeschwerden mit Halsschmerzen, Schnupfen und Husten. Zur Zubereitung einen Esslöffel der Kräuterteemischung mit einem Viertel Liter kochendem Wasser übergießen und fünf bis zehn Minuten ziehen lassen. Je nach Geschmack können Sie den Tee zusätzlich mit Honig, Holunderbeersaft, Johannisbeersaft, Sanddorn- oder Schlehensirup süßen. Die vier letztgenannten Zutaten sind gleichzeitig gute Vitamin-C-Lieferanten.

Wer einen Infekt hat, muss noch mehr als sonst trinken. 2,5 Liter Flüssigkeit am Tag sollten es auf jeden Fall sein. Auf diese Weise wird begünstigt, dass der Körper Viren oder Bakterien besser bekämpfen kann und sich Husten und Schnupfen nicht festsetzen.

Elfer-Regel rettet die Haut

Als Sonnenschutzmittel sollten Sie Creme mit Lichtschutzfaktor über 15 einsetzen. Eine Sonnencreme kann nur dann ihre volle Schutzwirkung entfalten, wenn man sie 30 min vor Sonnenexposition dick genug aufträgt.

Die meisten Sonnenanbeter bleiben jedoch deutlich unter der empfohlenen Sonnencreme-Menge ( 2mg/cm²). Sie erreichen damit aber nur einen Teil des auf der Packung angegebenen Lichtschutzfaktors.

So können Sie die ausreichende Menge abmessen:

Tragen Sie jeweils 2 Streifen sowohl auf den Zeige- als auch auf den Mittelfinger auf (also insgesamt 4 Steifen in gesamter Fingerlänge)!

Elferregel:

Der ganze Körper wird in 11 Regionen eingeteilt , die alle die gleiche Menge Salbe wie auf diese Weise abgemessen bekommen sollen!

  1. Kopf, Nacken, Gesicht
  2. Linker Arm
  3. Rechter Arm
  4. Oberer Rücken
  5. Unterer Rücken
  6. Brustvorderseite
  7. Bauch
  8. Linker Oberschenkel
  9. Rechter Oberschenkel
  10. Linker Unterschenkel/Fuß
  11. Rechter Unterschenkel/Fuß
  12. Ist Ihnen das zu klebrig, können Sie auch zunächst nur die Hälfte der erforderlichen Menge auftragen und die Prozedur nach einer halben Stunde wiederholen.

Im übrigen gilt: Sonne mit Vernunft!

Meiden Sie direkte Sonnenexposition zwischen 11.00 und 15.00 Uhr und suchen Sie Schatten auf.
Schaffen Sie Schatten und tragen Sie schützende Kleidung. Tragen Sie eine Sonnenbrille zum Schutz der Retina.

Schutzmaßnahmen gegen direkte Sonnenbestrahlung haben folgenden Lichtschutzfaktor

  • ca. Lichtschutzfaktor 40: Dichte Baumwollkleidung
  • ca. Lichtschutzfaktor 10: Leichte Baumwollkleidung
  • ca. Lichtschutzfaktor 10: Sonnenhut mit breitem Rand
  • ca. Lichtschutzfaktor 5-15: Schatten unter einem Baum
  • ca. Lichtschutzfaktor 05: Schatten unter einem Sonnenschirm